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Häufig gestellte Fragen

Stand: Juli 2023

Fragen und Antworten zum Ausbau Linz–Wels

  • Was ist der aktuelle Stand des Planungsprojekts Linz–Marchtrenk?

    Im Dezember 1989 wurde die Bahnstrecke Wien – Salzburg zur Hochleistungsstrecke erklärt. Die Planungen für den viergleisigen Ausbau zwischen Linz und Marchtrenk erfolgten nach gesetzlichem Auftrag. Im Dezember 2014 wurden die Planungen zur Umweltverträglichkeitsprüfung beim BMVIT eingereicht. Bis zur Einreichung zu den Behördenverfahren wurden Bürgerinnen und Bürger aus der Region in die Entwicklung des Projekts einbezogen. Seit März 2018 liegt für den Abschnitt Linz–Marchtrenk ein UVP-Bescheid (Umweltverträglichkeitsprüfung) vor. Gegen den Bescheid wurden Einsprüche (u. a. von der Gemeinde Leonding) beim Bundesverwaltungsgericht eingebracht, die Verhandlung hat Ende Juli 2019 stattgefunden. Das im April 2020 erteilte Urteil des Bundesverwaltungsgerichts bestätigt den vom BMVIT ausgestellten positiven UVP-Bescheid. Seit 8. Oktober 2021 liegt auch der Eisenbahnrechtliche Bescheid (EB) vor, seit 27. Oktober 2021 der Naturschutzrechtliche Bescheid. Die beiden Bescheide wurden beeinsprucht und wurden ebenfalls vom Bundesverwaltungsgericht (BVwG) behandelt. Im Juni 2023 hat das Gericht beide Bescheide als positiv bestätigt. Derzeit laufen die Grundeinlöse und die Bauvorbereitung. Ein Baustart ist 2024 vorgesehen.

  • Was umfasst das derzeitige Planungsprojekt Linz–Marchtrenk?

    Die zweigleisige Bahnanlage aus der Kaiserzeit wird abgetragen und durch vier neue Hochleistungsgleise für Streckenhöchstgeschwindigkeiten bis zu 230 km/h (z. B. railjet) ersetzt. Für den Regionalverkehr ist eine Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h vorgesehen. Die Haltestellen Leonding, Hörsching und Oftering werden neu gebaut. In Pasching werden, gemäß Auflage im UVP-Bescheid, die Voraussetzungen geschaffen, um später eine Haltestelle Pasching errichten zu können.

  • Warum ist der viergleisige Ausbau zwischen Linz und Wels so dringend?

    Aktuell ist zwischen Linz und Wels kaum noch Platz für zusätzliche Züge. Verkehrsprognosen sagen für die nächsten Jahre deutliche Steigerungen des Bahnverkehrs auf dieser wichtigen nationalen und internationalen Strecke voraus.
    Der viergleisige Ausbau der Weststrecke zwischen Linz und Wels ist daher dringend nötig, um ein besseres Zugangebot im Personennah- und -fernverkehr sowie im Güterverkehr zu schaffen (mehr und pünktlichere Züge, Verdichtung der S-Bahn). Ziel ist eine umweltverträgliche sowie leistungsfähige Bahn, die möglichst viele Menschen und Güter rasch und sicher ans Ziel bringt. Es handelt sich um den letzten wichtigen Abschnitt des viergleisigen Ausbaus Wien–Wels mit enormer Bedeutung für den oberösterreichischen Zentralraum, den nationalen und internationalen Zugverkehr.

  • Wann startet der viergleisige Ausbau Linz–Wels?

    Zwischen Wien und Linz Kleinmünchen ist die Weststrecke viergleisig fertig, der Abschnitt von Linz nach Wels fehlt noch für die durchgängige Leistungsfähigkeit.
    Der viergleisige Ausbau der Weststrecke zwischen Linz und Wels hat 2019 im Abschnitt Linz Hbf Westseite begonnen. Im Herbst 2021 folgte der Baustart im Abschnitt Marchtrenk – Wels. Sobald der Abschnitt Linz – Marchtrenk begonnen hat, ist der Abschnitt voll in Bau. Die vier Gleise werden für mehr und pünktlichere Züge (Verdichtung der S-Bahn) im oberösterreichischen Zentralraum sowie auf der ganzen Achse benötigt.

  • Ist ein Tunnel oder eine Einhausung in Leonding erforderlich?

    Das ÖBB-Projekt für den viergleisigen Ausbau der Strecke Linz–Marchtrenk erfüllt die Anforderungen im Bereich Lärmschutz und Raumordnung. Durch die Umsetzung der sehr umfangreichen Lärmschutzmaßnahmen im Bereich Leonding wird es zu weitreichenden Verbesserungen gegenüber dem Bestand kommen. Ein Tunnel ist nicht erforderlich. Die ÖBB-Infrastruktur AG errichtet und erhält die Schieneninfrastruktur Österreichs im Auftrag des Bundes. Sämtliche Anlagen werden mit Steuergeldern errichtet und instandgehalten und dienen dem öffentlichen Interesse.

    Die Stadtgemeinde Leonding forderte in ihrem Gemeindegebiet darüber hinaus, zur Realisierung ihrer städtebaulichen Vision, zusätzliche bauliche Maßnahmen (eine Einhausung und Streckenabsenkung).

  • Sind eine Einhausung und ein Tunnel das gleiche?

    Eine Einhausung bedeutet, dass die Bahnstrecke mit Wänden und einem Deckel aus Beton umschlossen wird. Eine Einhausung befindet sich – im Vergleich zu einem Tunnel – oberirdisch und ist somit in der Landschaft sichtbar.

  • Warum wurden kein Tunnel/Einhausung für Leonding im UVP-Projekt mitgeplant?

    Bis 2015/16 war das Argument der Gemeinde für eine Tunnellösung ein vermeintlich besserer Lärmschutz als der im ÖBB-Projekt geplante. Das ÖBB-Projekt erfüllt ohne Tunnel/Einhausung/Tieferlegung alle Vorgaben in Hinblick auf Lärmschutz. Durch die Umsetzung der sehr umfangreichen Lärmschutzmaßnahmen im Bereich Leonding wird es zu weitreichenden Verbesserungen gegenüber dem Bestand kommen. Jede einzelne Zugfahrt wird deutlich leiser wahrgenommen werden. Die ÖBB haben im Dezember 2014 die Planungen zum viergleisigen Ausbau Linz–Marchtrenk zur Umweltverträglichkeitsprüfung beim BMVIT eingereicht. Die Planungen sehen keinen Tunnel/Einhausung/Tieferlegung vor. Erst 2015/16 hat sich herauskristallisiert, dass Leonding ein städteplanerisches Ziel verfolgt und ein Stadtentwicklungsprojekt/ Immobilienprojekt umsetzen möchte, um damit seine Stadtteile zu verbinden.

  • Werden die ÖBB in Leonding eine Einhausung errichten?

    Betreffend der gewünschten Einhausung in Leonding haben in den letzten beiden Jahren Gespräche zwischen dem BMK und der Stadt Leonding stattgefunden. Die Gemeinde Leonding, das BMK sowie das Land OÖ wollen nun eine gedeckelte Finanzierung in der Höhe von 108 Mio. Euro für die Errichtung und Erhaltung einer Einhausung stellen. Dieses Bekenntnis ist der erste von mehreren nötigen Schritten, um schlussendlich eine Einhausung realisieren zu können. Der nächste erforderliche Schritt ist der Abschluss eines Finanzierungsübereinkommens für die Planung zwischen BMK/ÖBB, Land OÖ und Gemeinde Leonding sowie die zeitnahe Zurverfügungstellung der nötigen Finanzmittel. Erst dann können die ÖBB die Planung aufnehmen und die nötigen behördlichen Genehmigungen erwirken. Für den Bau der Einhausung ist ebenfalls ein Finanzierungsübereinkommen zwischen Bund, Land und Gemeinde erforderlich.

  • Wird die Einhausung in Leonding fix kommen?

    Die Einhausung ist erst fix, wenn die von ÖBB/BMK, Land OÖ und Gemeinde Leonding unterfertigten Finanzierungsübereinkommen für die Planung sowie für den Bau und die nötigen behördlichen Genehmigungen vorliegen.

  • Ist die Umsetzung der Einhausung Leonding parallel mit dem Ausbau möglich?

    Das bestehende Projekt muss weiterverfolgt werden, um die dringend erforderlichen Kapazitäten für den Personennah-, fern- und Güterverkehr zu schaffen. Denn Bahnfahren boomt. Eine gemeinsame Umsetzung der Einhausung mit dem ÖBB-Projekt wird nicht möglich sein.

  • Ist eine etwaige spätere Verlängerung der Einhausung in Leonding möglich?

    Grundsätzlich ist eine weitere Verlängerung der Einhausung zu einem späteren Zeitpunkt baulich möglich.

  • Wird die LILO ebenfalls in die Einhausung in Leonding integriert?

    Eine Integration der LILO in die Einhausung ist nicht vorgesehen.

  • Wird die neue viergleisige Weststrecke das Gemeindegebiet Leonding zerschneiden?

    Der viergleisige Ausbau der Weststrecke zwischen Linz und Marchtrenk bringt für Leonding keine Zerschneidung der Gemeinde, denn diese besteht bereits. Die Strecke verläuft seit der Kaiserzeit durch das Gemeindegebiet von Leonding, ebenso wie durch die Bundeshauptstadt Wien, die Landeshauptstädte St. Pölten, Linz, Salzburg die Bezirkshauptstädte Amstetten, Wels, Vöcklabruck und viele weitere. Die Stadt Leonding hat sich seit dieser Zeit zur Eisenbahn hin entwickelt.

  • Wird für die neuen vier Gleise eine Aufschüttung des Bahndamms nötig sein?

    Der Neubau der Gleise erfolgt auf der gleichen Höhe wie die bestehende Trasse. Um vier Gleise unterzubringen, muss die Bahntrasse erweitert werden. In manchen Bereichen muss dafür Erde aufgeschüttet werden, in manchen Bereichen abgegraben werden. Es wird nirgends ein Damm aufgeschüttet, der höher ist als die aktuellen Gleise.

  • Wie breit wird die Gleisanlage nach dem viergleisigen Ausbau sein?

    Die Gleisanlage wird nach der Errichtung der viergleisigen Weststrecke ca. 29 Meter breit sein. Darüber hinaus entstehen ökologisch wertvolle Flächen. Dazu gehören Böschungen, Wiesen, Gewässerschutzanlagen etc., wo künftig Tiere und Pflanzen einen neuen Lebensraum finden.

  • Wie hoch sind die ÖBB-Lärmschutzwände?

    Die Lärmschutzwände an der neuen viergleisigen Weststrecke werden maximal 5,5 Meter hoch sein.

  • Wie ist der aktuelle Status beim Projekt Linz Hbf Westseite?

    Der Baustart für den viergleisigen Ausbau auf der Westseite des Linzer Hauptbahnhofs erfolgte im September 2019. Die Arbeiten laufen planmäßig. Im Mai 2021 ging die neue Haltestelle der Linzer Lokalbahn Untergaumberg in Betrieb. Die Fußgängerunterführung im Bereich der Haltestelle Untergaumberg sowie die Unterführung bei der Gaumbergstraße wurden ebenfalls bereits errichtet. Aktuell konzentrieren sich die Arbeiten auf den Gleisbau.

  • Wie ist der aktuelle Status beim Projekt Marchtrenk–Wels?

    Der Startschuss für den Ausbau im Abschnitt Marchtrenk – Wels fiel im November 2021. Seither laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren entlang der gesamten Strecke. Am Bahnhof Marchtrenk entstehen nach und nach der neue Personendurchgang, der Inselbahnsteig und die Schallschutzwände. Das Überwerfungsbauwerk ist in Arbeit. Auch die erste Brücke über die A25 befindet sich in Bau ebenso wie mehrere Retentionsbecken und Gleise in Wels.