Automatisierter Verschub

Sicherer, effizienter und wirtschaftlicher Güterverkehr: Für die Entwicklung eines automatisierten, digitalen Verschubbetriebs (Rangierbetrieb) sind wir derzeit mit Partnern in mehreren Projekten aktiv. Analysiert werden dazu technische, betriebliche und sicherheitsrelevante Anforderungen und Prozesse. Neben Überlegungen zur Neugestaltung von Abläufen beim Verschub steht die Entwicklung neuer Technologien für die Praxis im Vordergrund.

Foto von automatisiertem Verschub

Anforderungen für den Arbeitsalltag

Umsetzungsschwerpunkte sind Sicherheitsanforderungen, Schnittstellen und betriebliche Einsatzszenarien wie Verschub im Bahnhof oder auf der letzten Meile. Neben einer effizienten Verschubproduktion soll damit der Einzelwagenverkehr gestärkt werden, um mehr Güter auf die Schiene zu verlagern. Für einen automatisierten Verschub braucht es Modelle und Möglichkeiten für die digitale Prozessteuerung. Dazu zählen Hinderniserkennung, Gleis- und Weichendetektion, Signalerkennung und Signalposition sowie fahrzeugseitig Navigation, Kupplungstechnik oder Fahrzeugsteuerung.

Verschub am Terminal Wels

Plan für einsatztaugliches Gesamtsystem

Erste Tests zur Gleiserkennung inklusive Erfassung der Weichenstellung, relevanter Form- und Lichtsignale oder Personen im Gleisbereich sowie für die exakte Ortung wurden bereits gestartet. Plan ist die Entwicklung einer Prozesssteuerung und Systemintegration mit entsprechender Hardware- und Softwarearchitektur für ein einsatztaugliches Gesamtsystem. Ziel aller Forschungsaktivitäten ist die Entwicklung eines modularen Grundkonzepts für das automatisierte Bilden und Auflösen von Wagengruppen sowie deren Beistellung und Abholung. Im Fokus daher auch die Überwachung der Geschwindigkeit sowie das Bremsverhalten von Fahrzeugen.

Preparator

Im europäischen Projekt TRANS4M-R werden neben der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) auch Schlüsselkomponenten entwickelt, die die Optimierung von Verschubprozessen ermöglichen sollen. Darunter fällt auch die stationäre automatisierte Bremsprobenanlage – auch kurz Preparator genannt – die im Subprojekt DACIO erarbeitet wird. Durch Automatisierung wird die Bremsprüfung effizienter, schneller und sicherer gestaltet. Alle Wagen sollen künftig über eine DAK verfügen und über drahtlose In-Train-Kommunikation miteinander verbunden sein. Der Preparator kann durch das Andocken an die DAK des letzten Wagens den Bremsstatus der gesamten Zugkomposition in Echtzeit prüfen. Das reduziert manuelle Kontrollen, erhöht die Betriebssicherheit und steigert somit Produktivität und Qualität.

Annimation einer stationären automatisierten Bremsprobeanlage

Visualisierung einer stationären automatisierten Bremsprobenanlage – auch kurz Preparator genannt
Start
  • Transkript des Videos zum Nachlesen

    Annimation einer stationären automatisierten Bremsprobenanlage

    Luftaufnahme eines Verschubbahnhofs, diese geht über in eine Annimation der Gleise. Am Ende der Gleise klappt die Bremsprobeanlage aus dem Gleisbett. Ein Wagengruppe fährt auf sie zu und wird damit verbunden. Eine Bremsprobe wird durchgeführt. Danach versenkt sich die Bremsprobeanlage, Ein Triebfahrzeug fährt auf die Wagengruppe zu und befördert sie ab.

Kontakt

Nevena Lakić
ÖBB-Infrastruktur AG

infra-nz.vertrieb@oebb.at