ZFM-Schnittstelle

Basisservice für die Nutzung eines Schnittstellenbündels für den Bezug von elektronischen Fahrplanunterlagen und elektronischen Befehl. Das Service ZFM-Schnittstelle ist im Mindestzugangspaket enthalten.

Glasfaserkabel blau, im Hintergrund Ziffern 1 und 0

Serviceinformation

Das Service ZFM-Schnittstelle stellt ein Bündel technischer Schnittstellen zur Verfügung. Damit können zugfahrtrelevante Inhalte des elektronischen Zugfahrtmanagements mit geeigneter IT-Infrastruktur und Visualisierungsapplikation bezogen werden.

Ihre Vorteile

    • Alle relevanten Zugfahrtinformationen werden gebündelt zur Verfügung gestellt.
    • Aktuelle Inhalte mit letztgültigem Planungsstand

Bestellung

Das Service ZFM-Schnittstelle richtet sich an alle Eisenbahnverkehrsunternehmen und Dienstleister, die Zugfahrten auf dem Schienennetz der ÖBB-Infrastruktur AG durchführen und hierzu direkt oder indirekt Triebfahrzeugführer:innen beschäftigen (siehe SNNB Kapitel 5.3). Zur Bestellung berechtigt sind

  • zugelassene Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) mit aufrechtem Vertragsverhältnis zur ÖBB-Infrastruktur AG;
  • Unternehmen mit aufrechtem Vertragsverhältnis zu zugelassenen EVU (wechselseitige Bestätigung im Zuge der Einrichtung erforderlich).

Die Bestellung sowie administrative Verwaltung erfolgt über das Onlinebestellsystem M-AMA im Reiter Zugfahrtmanagement. Die Bestellung ist ab Netzfahrplanperiode 2024 (Q1/24) möglich.

Rückfallebene bei Ausfall

  • Bei einem Verbindungsausfall zu Fahrtbeginn wird durch die Möglichkeit des Vorab-Downloads der Fahrplanunterlagen sichergestellt, dass die Fahrt durchgeführt werden kann.
  • Die bislang verwendeten Bezugsmöglichkeiten von Buchfahrplänen und La-Heften bleiben bestehen. Der Abruf dieser Unterlagen liegt unverändert in der Verantwortung der EVU.
  • Im Falle eines Ausfalls der elektronischen Befehlsübermittlung obliegt es der Fahrdienstleitung, ob  Befehle in schriftlicher Form oder mittels Zusprechen übermittelt werden.

Nutzungsvoraussetzungen

Hardwarebereitstellung und Mindestvoraussetzungen an die Hardware

Die Ausstattung der Mitarbeiter:innen mit geeigneter Hardware und deren Betrieb obliegt dem EVU. Mobile Endgeräte (z. B. Tablets) müssen dazu zumindest den Mindestanforderungen des operativen Betriebs genügen.

Softwareapplikation für Visualisierung

Für die Anzeige und die Nutzung zugfahrtrelevanter Inhalte wird eine geeignete Visualisierungsapplikation benötigt, die auf mobilen Endgeräten (z. B. Tablets) verwendet wird. Hierfür kann entweder die Applikation infraDOAS oder eine eigene Anwendung installiert werden. Grundvoraussetzung dafür ist eine kundenseitig geeignete IT-Infrastruktur.

Schnittstellentechnologie

Die Inhalte des elektronischen Zugfahrtmanagements werden mit folgenden Schnittstellentechnologien bereitgestellt:

  • REST/SOAP Webservices für synchrone Schnittstellen
  • File Transfer für große Datenmengen (asynchron)
  • Message Queuing für ereignisgesteuerte Nachrichten (asynchron)
  • Server-sent Events für ereignisgesteuerte Nachrichten (asynchron)

Mobilfunkbetreiberauswahl

Der Datentransfer zwischen der ZFM-Schnittstelle und den mobilen Endgeräten erfolgt über das öffentliche Mobilfunknetz. Kunden benötigen dazu ein Vertragsverhältnis mit Mobilfunkanbietern. Es liegt im Verantwortungsbereich des EVU Mobilfunkbetreiber zu wählen, die für die befahrenen Strecken eine ausreichende Netzabdeckung für die Datenkommunikation anbieten.

RICS-Code

Der vierstellige, von der UIC verwaltete RICS-Code (Railway Interchange Coding System) identifiziert Unternehmen im Bahnbereich eindeutig und ist eine Voraussetzung für die Nutzung des elektronischen Zugfahrtmanagements.

Datenbevorratung

Für die langfristige Beauskunftung und Analyse im Fehlerfall sowie die nachträgliche/­zeitversetzte Auswertung und behördliche Beweissicherung im außergewöhnlichen Anlassfall (Vorfalluntersuchung) sind Daten im Bedarfsfall vom EVU der ÖBB-Infrastruktur AG bereitzustellen. Die ÖBB-Infrastruktur AG speichert diese zehn Jahre. Siehe dazu Datenschutz (insbesondere 3.1.2).