Vieles wird neu, alles bleibt besser
Die Koralmbahn führt Unterkärnten und die Weststeiermark zusammen, verkuppelt Graz und Klagenfurt zu einem Wirtschaftsraum und punktet im Tourismus mit mehr Tempo und Taktverkehr. Davon profitiert die ganze Region. Aber wenn eine Region gewinnt, muss eine andere verlieren, oder? Falsch.
Murtal und Mittelkärnten neu denken
Die bestehende Südbahnstrecke über den Neumarkter Sattel bleibt eine Hauptschlagader. Ja, das Angebot wird durch die Koralmbahn verändert. Für das obere Murtal bleiben die Fahrzeiten annähernd gleich und es ergeben sich mehr Verbindungen nach Wien. Möglich macht das eine neue stündliche Verbindung zum Knoten Bruck an der Mur. Die S-Bahn im Halbstundentakt ergänzt das Angebot.
Mehr Bahn für alle
Klingt einfach, ist es auch: Weniger Stopps bringen mehr Tempo. Der hochrangige Fernverkehr verbindet exklusiv die größten Städte, mehr Halte kosten wertvolle Fahrzeit. Beispiel: In unter einer Stunde geht es künftig von Graz nach Klagenfurt – und anschließend weiter zum Knoten Villach. Die S-Bahn übernimmt die Feinverteilung. Ein perfekter Mix aus Fern- und Regionalverkehr macht die Bahn im Süden zur ersten Wahl.
Wir erschließen die Region mit Maß und Ziel
Die Bahn ist der Taktgeber im Mur- und Mürztal sowie in Mittelkärnten. Ab 2025 fahren so viele Züge wie noch nie in den Süden Österreichs. Damit sich Fern- und Regionalverkehr nicht gegenseitig ausbremsen, müssen Haltepunkte sorgsam geplant werden. Dabei kommt es auch vereinzelt vor, dass Orte effektiver mit dem Bus bedient werden, damit der Fernverkehr schnell und pünktlich ans Ziel kommt und die überwiegende Mehrheit profitiert.
Es gibt künftig keine Direktverbindungen mehr vom Murtal bzw. Mittelkärnten nach Wien
Es wird weiterhin täglich zwei Direktverbindungen pro Richtung geben, Freitags und Sonntags sogar drei Direktverbindungen. Diese Züge fahren von Wien über Leoben, Unzmarkt und St. Veit/Glan sowie über die Ossiachersee-Strecke nach Villach Hbf.
Veränderung wagen
Der steirische Schriftsteller Peter Rosegger und sein Pate waren vor der ersten Fahrt mit der Semmeringbahn skeptisch – umso begeisterter hielten sie nach der Premierenfahrt fest: „Jetzt hebt’s mir an zu gefallen. Richtig wahr, der Dampfwagen ist was Schönes!“ Und auch heute gilt: Die Koralmbahn bringt die Mobilitätswende, mutig und im Takt in die neuen Zeiten.
Das bringt die Koralmbahn ...
Es wird einfacher
Verbindungen zu jeder Stunde, zu fixen Zeiten, mit perfekten Anschlüssen
Es wird schneller
Die Koralmbahn und der Semmering-Basistunnel bringen große Fahrzeitgewinne auf der Südstrecke
Es wird komfortabler
Mehr Verbindungen bringen zusätzliche Sitzplätze und moderne Züge in den Süden
Es wird vielfältiger
Die Direktverbindung von Graz nach Klagenfurt ist das Herzstück, die Koralmbahn kann aber viel mehr: Verbindung des Alpe-Adria-Raumes, direkte Züge Salzburg – Kärnten – Steiermark, Destinationen in Tirol und in der Schweiz rücken näher heran.
Faktencheck zur neuen Südstrecke:
Die großen Städte profitieren, die kleinen Orte schauen durch die Finger
Falsch. Auch wenn der Fernverkehr nicht überall stehen bleiben kann, ergeben sich durch eine bessere Abstimmung mit dem Nahverkehr gute Verbindungen bis in kleinere Orte. Durch den integrierten Taktfahrplan sind Züge des Fern- und Nahverkehrs besser aufeinander abgestimmt.
Bahnfahren boomt, trotzdem werden immer noch Bahnhöfe aufgelassen
Die Bahn ist ein Massentransportmittel. Um für die Mehrheit Verbesserungen zu erzielen, muss das Angebot mancherorts verändert werden. Manche Haltepunkte, die vor 30 Jahren wichtig waren, sind heute kaum mehr frequentiert und haben keine Funktion fürs Gesamtsystem. Dafür sind an anderen Stellen neue Knotenpunkte und Ballungszentren entstanden, die wiederum neu erschlossen werden.
Die Verbindung vom Murtal nach Wien wird nach Inbetriebnahme der Koralmbahn schlechter
Falsch. Künftig wird sogar stündlich eine schnelle Verbindung mit kurzem Umsteigen in Bruck angeboten.
Die Reisezeit von Mittelkärnten und vom Murtal nach Wien verlängert sich
Falsch. Durch gut aufeinander abgestimmte Verbindungen zum Umsteigeknoten Bruck bleibt die Reisezeit annähernd gleich. Mit Inbetriebnahme des Semmering Basistunnels verkürzt sich die Reisezeit sogar deutlich.
Umsteigen macht das Bahnfahren umständlicher
Falsch. Mit gut abgestimmten Zügen zwischen Fern- und Nahverkehr und kurzen Wegen (oft am selben Bahnsteig) ist das Umsteigen schnell und komfortabel. Dadurch profitieren noch mehr Fahrgäste von den schnellen Verbindungen.
Die bestehende Südbahn über den Neumarkter Sattel ist nicht mehr wichtig
Falsch. Gemeinsam mit Koralmbahn und Semmering Basistunnel wird die bestehende Strecke als wichtige Achse weiterhin ausgebaut. Die Semmeringbahn bleibt als UNESCO Weltkulturerbe ebenso erhalten.
Das Angebot reduziert sich auf der alten Strecke
Falsch. Mit der Koralmbahn ergeben sich neue Relationen im Alpe-Adria-Raum, wovon die ganze Region profitiert. Zusätzlich kann der Nahverkehr weiter ausgebaut werden.
Fahrgäste zu den Kärntner Seen sitzen auf dem Trockenen, weil kein Schnellzug vorgesehen ist
Falsch. Durch die Koralmbahn ergeben sich in Kombination von Fern- und Nahverkehr deutlich schnellere Verbindungen. Erstmals ist auch die Region Klopeiner See komfortabel per Zug erreichbar.
Die Region Kärnten wird zu einem Anhängsel des Ballungsraum Graz
Falsch. Durch die Koralmbahn entsteht ein gemeinsamer Wirtschafts- und Kulturraum, wovon beide Bundesländer profitieren können.