Innovationsmotor Bahn
Vom Bahnbau bis zur Systemlandschaft. Die ÖBB-Infrastruktur ist Impulsgeber für Forschung und Entwicklung. Wir zeigen einige Beispiele.
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ÖBB Infrastruktur – Forschung & Entwicklung
Filmaufnahmen, Musik im Hintergrund, TextinsertsÖBB INFRA
Wir bringen den Stein ins Rollen
Forschung & Entwicklung in der ÖBB-InfrastrukturEs werden mit kurzen Ausschnitten unterschiedliche Forschungsprojekte der ÖBB-Infrastruktur vorgestellt.
Freiformflächen
Kostengünstiges und rasches Aufstellen einer BetonkuppelLaserscan
Detaillierte Vermessung bei laufendem BetriebInnoSens
Kameras und Sensoren erfassen die gesamte BahninfrastrukturPantoinspect
Stromabnehmer-Überwachung zum Schutz von Infrastruktur und FahrzeugenSafe onLINE
Messung von OberleitungszuständenEisenbahnkreuzungen
Verkehrspsychologie Forschung für mehr Aufmerksamkeit an BahnübergängenKlimawandel
Agieren und ReagierenLichtwellenleiter
Ereignisdetektion mit faseroptischen SensorenGleis-Ökomatte
Oberbauschutz, Wasseraufnahme und SchallreduktionSchienenkopfkonditionierung
Schallemission reduzieren, Verschleiß minimierenInnovationsmessfahrten
Messung aerodynamischer Belastungen und SchallschutzwandFahrdynamik optimieren
Komfort steigern, Kosten reduzierenZuglaufcheckpoints
Die Infrastruktur hat die Fahrzeuge im Blick
Translate4Rail - Sicher und einfach (Sprach-)Grenzen überwinden
Die Zukunft des Schienengüterverkehrs hängt immer stärker von grenzüberschreitender Zusammenarbeit ab. Gerade in Europa ist dies eine große Herausforderung. Noch immer sind die Bahnen sehr national geprägt. Auch die grenzüberschreitende Kommunikation gestaltete sich bislang schwierig.
Neues Sprachtool
Deshalb entwickelten Shift2Rail, der Eisenbahnverband UIC und Rail Net Europe (RNE) das Sprachtool Translate4Rail. Damit können Triebfahrzeugführer und Fahrdienstleiter aus unterschiedlichen Ländern, über Sprachbarrieren hinweg, sicher, flexibel und effektiv miteinander kommunizieren. Außerdem ermöglicht Translate4Rail das Sprachenniveau von B1 auf ein niedrigeres Level zu senken.
Translate4Rail wird noch bis September 2021 im Grenzverkehr zwischen Tarvisio und Villach getestet.
Wollen Sie wissen, wie Tanslate4Rail funktioniert? Dann sehen Sie sich auf Translate4rail das Video an.
Projekt Weiße Schiene
Steigende Temperaturen und Hitzeperioden lassen Gleise verdrücken, was den uneingeschränkten Bahnbetrieb erschwert. Im Rahmen des Projekts „Weiße Schiene“ färben wir Schienen testhalber ein. Helle Oberflächen nehmen Temperaturen bekanntlich weniger leicht auf. Wir erhoffen uns eine Senkung der Temperaturen um 5 bis 8 Grad Celsius und damit einhergehend weniger Einschränkungen im Zugverkehr aufgrund von verworfenen Schienen bei starker Sonneneinstrahlung.
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Weiße Schienen
Filmaufnahmen, SprecherJürgen Neumayr: Wir haben heute hier das Projekt Weiße Schiene. Wir färben die Schiene weiß ein, mit dem Hintergrund, dass helle Oberflächen Temperaturen weniger stark aufnehmen. Wir haben relativ hohe Schienentemperaturen. Durch die Temperaturerhöhungen ist es immer wieder zu Gleisverdrückungen gekommen, sprich das Gleis weicht irgendwo der Spannung aus. Die Idee dahinter ist, dass wir die Temperatur aus der Schiene etwas senken können. Die Schienentemperatur soll ungefähr fünf bis acht Grad nach unten gehen.
Mein Name ist Neumayr Jürgen, ich bin von der ÖBB- Infrastruktur Anlagenservicecenter Bludenz. Ich bin relativ viel in Südtirol und Italien unterwegs und habe gesehen, dass dort die Schienen weiß angestrichen werden. Ich habe dann Kontakt aufgenommen mit den italienischen Staatsbahnen und der Südtiroler Vinschgaubahn und habe von denen erfahren, dass diese durch das Weißfärben der Schienen in den letzten drei Jahren keinerlei Schienenverdrückungen mehr haben. Das Ganze hat ganz einfach angefangen: Man hat die Schiene mit Pinsel und weißer Farbe angemalt, hat dann das Ganze gemessen und wir haben dann gemerkt: Wir haben Temperaturunterschiede, also tiefere Temperaturen zwischen fünf und acht Grad. Daraufhin hat man gesagt, man entwickelt ein Gerät, welches vernünftig, umweltfreundlich und wirtschaftlich eingesetzt werden kann. Wir haben uns dann hingesetzt und haben erste Konstruktionszeichnungen gemacht und haben das dann mit der Lehrwerkstätte in Feldkirch zur Umsetzung gebracht. So nach zwei Jahren sind wir jetzt an dem Punkt angelangt, an dem wir das Ganze auf Schiene gebracht haben. Wir arbeiten hier mit einem OBW - einem Oberbauwagen- mit aufgebautem Sprühgerät. Wir sprühen damit die Schiene, von Schienenkopf über Schienensteg bis Schienenfuß mit weißer Farbe, alle vier Seiten der zwei Schienen auf einmal. Wir fahren mit fünf bis sieben Kilometer pro Stunde, womit wir das beste Ergebnis erzielt haben bis jetzt.Bei der ersten Fahrt besprühen wir den Schienenkopf, bei der Retourfahrt schauen wir, dass wir den Schienenfuß genau treffen. Somit bemalen wir einen großen Teil des Schienenstegs doppelt, also wird das wirklich schön satt. Die Farbe wird aufgetragen, aber keine Farbe kommt ins Schotterbett oder in den Untergrund.
Es wurde bei der Farbauswahl sehr wohl auf die Umwelt geachtet, was den Sprühnebel und die Umweltverträglichkeit betrifft. Es war eine Herausforderung, diese schmutzige Schiene ohne Vorbehandlung mit dieser weißen Farbe zu bearbeiten. Alle Komponenten, ob das das Röhrwerk ist, das Hebewerk, die Saugstelle, die Verarbeitung funktioniert nur mit Luft. Somit ist es komplett ausgeschlossen, dass explosionsfähige Atmosphären an der Arbeitsstelle entstehen. Wir können mit einer extern feinen Spindel, die ganze Höheneinrichtung machen, vom Fahrzeug aus. Nur die Schwenkung und die Neigung müssen wir noch händisch betätigen. Das Ziel wäre es, diese Düsenköpfe nicht manuell vom Gleis aus zu bedienen, sondern über Servomotoren, einzustellen über ein Bedienpult, um genau in die richtige Position zu bringen, damit man wirklich optimal die Farbe auf die Schienen bringt.
Wir starten jetzt mal im Bereich ASC Bludenz/ASC Landeck. Ich möchte das ganze Jahr jetzt die Temperaturen selber messen, mit Schienen- Haftthermometern wird das aufgezeichnet. Wir wollen dieses Ergebnis anschauen, wenn das gut funktioniert, wird das sicher irgendwann österreichweit ausgerollt werden.