Sperren der Deutschen Bahn

Auswirkungen der Generalsanierung des Hochleistungsnetzes in Deutschland auf die ÖBB.

Die Deutsche Bahn plant, ihr hochbelastetes Netz bis 2030 zum Hochleistungsnetz auszubauen. Das umfasst die Generalsanierung von insgesamt 40 Streckenabschnitten mit einer Gesamtlänge von mehr als 4.000 Kilometern. Die Bauarbeiten und Streckensperren werden erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr in ganz Europa haben, insbesondere auf die ÖBB, die viele grenzüberschreitende Verbindungen im Personen- und Güterverkehr von und nach Deutschland anbieten.

Geplante Streckensperren und deren Auswirkungen

Besonders betroffen sind die Strecken zwischen Passau und Nürnberg im Jahr 2026 sowie zwischen Salzburg und Rosenheim im Jahr 2027. Diese Sperren werden erhebliche Umwege für den Güterverkehr verursachen, wobei bis zu 140 Güterzüge pro Tag betroffen sein werden. Die ÖBB-Infrastruktur AG arbeitet daran, die Folgen der Sperren für Österreichs Wirtschaft und Fahrgäste abzufedern, indem sie die Sperren so koordiniert, dass die grundsätzlichen Verkehrsbedürfnisse aufrechterhalten bleiben können.
Im Personenverkehr wird es ebenfalls zu Fahrplanänderungen und Zugausfällen kommen, die sowohl den Fern- als auch den Nahverkehr treffen. Die ÖBB werden zusätzliche Kapazitäten bereitstellen, um die Auswirkungen der Sperren zu minimieren und die Reiseketten bestmöglich sicherzustellen. Die detaillierten Pläne werden in den kommenden Wochen konzipiert und im Jahresfahrplan für 2026 berücksichtigt.

Koordination und Maßnahmen

Die ÖBB-Infrastruktur AG ist seit Monaten in engem Austausch mit der DB InfraGo, um die Engpässe aus den Korridorsperren bestmöglich im Fahrplan abzufedern. Die Züge, die ausfallen, werden durch Schienenersatzverkehre oder zeitnahe Alternativangebote im Nah- oder Fernverkehr kompensiert. Die ÖBB werden die Fahrgäste ab Spätsommer 2025 intensiv über die Änderungen im Fahrplan 2026 informieren und damit auf neue Fahrzeiten oder SEV-Busverbindungen rechtzeitig vorzubereiten. Zudem finden Treffen mit Vertreter:innen aus Bundes- und Landespolitik sowie Industrie und Wirtschaftskammer statt, um über den neuesten Planungsstand zu informieren.

Kapazitäten begrenzt – gemeinsam für eine stabile Versorgung

Unser Ziel ist es, die Auswirkungen für Reisende und die Industrie so gering wie möglich zu halten. Es wird jedoch nicht möglich sein, alle Wünsche zu erfüllen. Hier sind uns physikalische Grenzen gesetzt. Dank einer gezielten Trassenplanung können für den Güterverkehr rund 80 % der aktuellen Kapazitäten gesichert werden. Das bedeutet: Auch in dieser herausfordernden Zeit bleibt die Versorgung stabil. Umleitungen und längere Fahrzeiten lassen sich zwar nicht vermeiden, doch gemeinsam finden wir Lösungen.   

Übersicht über die Auswirkungen der Sperren in Deutschland auf den Güterverkehr

  • 2026

     

    • Rund 80 Güterzüge pro Tag werden über Salzburg umgeleitet
    • Entlastungsmaßnahmen Güterverkehr zwischen Wels und Salzburg durch ganzjährig innerösterreichische Umleitung
    • Eingeschränkte Trassenkapazität auf den Umleitungsstrecken (Ennstal, Pyhrn, Schoberpass, Giselabahn, …)
    • Für rund 80% der bestehenden Kapazitäten im Güterverkehr kann eine Umleitung durch ergänzende Maßnahmen im Fahrplan bereitgestellt werden
  • Nahverkehr-Fahrplankonzept noch in Abstimmung

Grafik zu den Sperren der Deutschen Bahn - Güterverkehr
  • 2027/2028

     

    • Umleitung des Güterverkehrs von/nach Triest und Koper über die Pyhrn-Strecke und die „alte“ Südstrecke (Neumarkter Sattel)
    • Innerdeutsche Umleitung des Güterverkehrs auf der Brennerachse
    • Fahrplanänderungen und Zugausfälle zwischen Linz und Selzthal sowie zwischen St.Valentin und Steyr für Trassen des Güterverkehrs *
    • Eingeschränkte Trassenkapazität auf den  Umleitungsstrecken (Ennstal, Pyhrn, Schoberpass, Giselabahn, …)
    • Erhebliche Laufwegverlängerungen im Güterverkehr
    • Zeitliche Parallelität mit Sperre ÖBB-Tauernstrecke und Einschränkungen auf der Autobahn A13 (Neubau Luegbrücke)
  • * Nahverkehr-Fahrplankonzept noch in Abstimmung

Grafik der Sperren bei der deutschen Bahn - Auswirkungen auf den Güterverkehr