
Europaweite Standards
Unterschiedliche Zugsicherungssysteme erschweren den grenzüberschreitenden Verkehr und stellen ein Hindernis für die Bahnen und für die Wirtschaft dar. Daher ist die Europäische Union bestrebt, den Zugverkehr europaweit zu standardisieren und zu liberalisieren. Ziel ist es, einen interoperablen und effizienten grenzüberschreitenden Bahnverkehr für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen zu ermöglichen. Die ÖBB-Infrastruktur investiert daher in das Zugsicherungssystem ETCS.
ETCS Ausbauplan & Strategie
Die ÖBB-Infrastruktur baut in drei Umsetzungsphasen das ETCS-Netz auf 3.700 Kilometern mit ETCS Level 2 aus:
- Der nächste Umsetzungsschritt für die ETCS-Migration ist bis 2026 geplant. Er konzentriert sich auf die Bestandsaufrüstung mit ETCS Level 2 bei Neu- und Ausbauprojekten der ÖBB INFRA, die bis 2026 in Betrieb gehen werden oder kurz vor Inbetriebnahme stehen. Das betrifft unter anderem die Koralmbahn, die Pottendorfer Linie oder den 4-gleisigen Ausbau der Westbahn zwischen Linz und Wels. Diese Neu- und Ausbauprojekte werden bereits zur Inbetriebnahme mit ETCS ausgerüstet. Die Ostregion (Großraum Wien) stellt eine weitere Priorität in dieser ersten Phase dar.
- Die zweite Phase bis 2030 sieht die Fertigstellung der TEN-T Korridore vor.
- Die letzte Phase vervollständigt bis 2038 die ETCS-Ausrüstung am stark befahrenen Schienennetz.
Die Ausbaustrategie sieht bis 2038 schrittweise den Betrieb ETCS-only vor. Neubaustrecken werden bereits heute ausschließlich mit diesem Standard ausgerüstet, konventionelle Sicherungssysteme wie PZB oder LZB kommen nicht mehr zum Einsatz. Auch im Projekt S-Bahn Upgrade Wien wird bereits ETCS Level 2 only implementiert. Das ermöglicht künftig einen dichteren Takt im Nahverkehr und führt zu kürzeren Wartezeiten.