Aktuelles zum Hochwasser

Aktuelles zum Hochwasser

Hier finden Sie Updates zur aktuellen Lage

Das ÖBB Streckennetz wurde vom Hochwasser im Osten Österreichs schwer getroffen. Nun hat der massive Regen aufgehört, das Wasser geht zurück und die Schäden können beurteilt werden. Besonders Niederösterreich ist in weiten Teilen massiv vom Hochwasser betroffen. Je nach Region sind die Schäden unterschiedlich groß – die Behebung wird nach Priorität der Strecken abgearbeitet.

Informationen für Fahrgäste finden Sie hier.

Weststrecke weiterhin nur eingeschränkt befahrbar

Die viergleisige Weststrecke wurde massiv von heftigen Regenfällen und Sturm getroffen, besonders die „neue Weststrecke” im Verlauf Wien–St. Pölten, die für den Personen- und Güterverkehr von großer Bedeutung ist. Das Wasser konnte mittlerweile aus den Tunneln gepumpt werden und das Schadensausmaß wird langsam sichtbar. Die technischen Bahnanlagen, die es braucht, damit Züge fahren können, sind hochkomplex und teilweise stark beschädigt. Ein Beispiel: Im 2,5 km langen Atzenbrugger Tunnel auf der „neuen Weststrecke“ gehen die ÖBB nach einer ersten Begutachtung davon aus, dass die komplette elektrische Einrichtung, das Notfallsystem und die Entlüftungsanlage erneuert werden müssen.
 
Die Anstrengungen der vergangenen Tage machen es möglich, dass seit 18.9. die „alte“ Weststrecke durch den Wienerwald wieder eingleisig befahrbar ist. Die ÖBB arbeiten intensiv daran, das zweite Gleis für den Zugverkehr freigeben zu können. Allerdings sind dort noch durchnässte Hänge in Bewegung und müssen genau beobachtet werden.

Zweites Gleis auf der „alten Weststrecke“ ab voraussichtlich 10.10.2024

Derzeit kann von insgesamt vier Gleisen auf der alten und neuen Weststrecke nur eines genutzt werden. Ab voraussichtlich 10.10. kann ein zweites Gleis auf der „alten Weststrecke“ wieder für den Zugverkehr freigegeben werden. Wie genau der Fahrplan dann aussieht, wird gerade erarbeitet. Hier gilt es, verschiedene Interessen (Fernverkehr, Nahverkehr, Güterverkehr) zu berücksichtigen.

Neben der Weststrecke, auf der rund ein Drittel der Fernverkehrszüge in Österreich fahren, waren weitere leistungsfähige Zubringerstrecken nach Wien massiv betroffen. Zudem stehen nach wie vor Bahnhöfe unter Wasser, Gleise sind unterspült, ebenso sind Weichen, Bahnsteige, Lifte, technische Anlagen und Park&Ride Anlagen in Mitleidenschaft gezogen.

Mehr Kapazitäten für Güterverkehr geschaffen

Die Strecke zwischen Tulln an der Donau über Tullnerfeld nach Herzogenburg kann ab 28.9.2024 ab 8.00 Uhr für den Güterverkehr freigegeben werden. Damit können zu den Zügen auf der „alten Weststrecke“ in der Nacht zusätzliche Güterzüge auch tagsüber auf der Donau-Achse fahren. Diese Lösung bringt für den Güterverkehr bis zu 75% der üblichen Kapazitäten, statt der bisherigen 25%. Damit ist die Versorgungssicherheit der österreichischen und europäischen Industrie weiterhin gesichert. Die ÖBB bitten um Verständnis, dass durch die aktuelle Lage vermehrt Güterzüge auch in der Nacht auf erwähnten Strecken unterwegs sein werden.

P&R-Anlage Tullnerfeld wieder geöffnet

Eine weitere Verbesserung für die Pendler:innen ist, dass die Park&Ride-Anlage am Bahnhof Tullnerfeld nach den Hochwasserschäden wieder geöffnet ist. Durch die wieder verfügbaren Parkplätze erleichtern die ÖBB den Umstieg vom Auto auf die Schienenersatzverkehrsbusse. Der Bahnhof selbst kann wegen der Hochwasserschäden nach wie vor nicht benutzt werden.

Verschiedene Nahverkehrsstrecken wieder befahrbar

Auf vielen Bahnstrecken in Niederösterreich wird noch gearbeitet bzw. aufgeräumt. Rund 500 Mitarbeiter:innen sind damit beschäftigt, Schäden zu beheben. Die Lage wird laufend evaluiert, und immer wieder werden Strecken für den Bahnverkehr freigegeben.

  • Seit 19.9.
    • Sukzessive wieder Nahverkehrszüge zw. St. Pölten – Amstetten
    • Innere Aspangbahn zw. Felixdorf – Maria Lanzendorf
    • Donauuferbahn zw. Baumgartenberg – St. Nikola-Struden
    • Thermenbahn zw. Wr. Neustadt – Aspang – Fehring
  • Seit 20.09.
    • St. Pölten – Traisen – Hainfeld
    • Krems – Absdorf-Hippersdorf nach Wien
    • Krems – St. Pölten
    • Retz – Stockerau nach Wien
    • Gutenstein – Oberpiesting nach Wiener Neustadt
  • Seit 21.09.
    • Traisen – Schrambach
    • Eisenstadt – Neusiedl am See
  • Seit 23.09.
    • Pöchlarn – Scheibbs

Weiters sind die Franz-Josefs-Bahn von Wien bis Gmünd, Pannoniabahn, Mattersburgerbahn, Aspangbahn zwischen Wiener Neustadt und Aspang sowie die Leobersdorferbahn wieder in Betrieb. In Oberösterreich können auf der Mühlkreis- und Almtalbahn wieder Züge fahren.

Bahnhöfe teils unter Wasser

Geduld ist noch im Raum St. Pölten gefragt: Die Tullnerfelder Bahn ist vom Hochwasser sehr stark betroffen und kann daher noch nicht Fahrt aufnehmen. Auf der Kamptalbahn ruht der Verkehr aufgrund einer geplanten Baustelle bis Dezember 2024. Die Bauarbeiten mussten aufgrund des Hochwassers kurzzeitig unterbrochen werden und laufen nun wieder planmäßig an.

Die Hochwassersituation am Bahnhof Tullnerfeld und auf Abschnitten der neuen Weststrecke lässt immer noch keinen geordneten Bahnbetrieb zu. Auf der wichtigen Pendlerverbindung Tullnerfeld bis Wien können daher bis auf Weiteres keine Züge fahren.

Weiters gab es im Bereich von St. Pölten Frachtenbahnhof und St. Pölten Kaiserwald massive Wassereintritte und Überflutungen. Ebenfalls wurden die Bahnhöfe Moosbierbaum-Heiligeneich (Tullnerfelder Bahn), Paudorf (Kremser Bahn), Traiskirchen-Aspangbahn (Innere Aspangbahn) und Korneuburg (Nordwestbahn) vom Hochwasser getroffen. Das Schadensausmaß lässt sich erst nach Rückgang des Wassers feststellen.

Geotechniker Jürgen Stern zur Weststrecke

Die „neue" Weststrecke bleibt zwar bis auf Weiteres gesperrt, aber wir haben auch gute Nachrichten: Ab dem 10. Oktober soll die „alte" Weststrecke wieder zweigleisig befahrbar sein. Bis dahin gibt es noch einige Herausforderungen aufgrund von Hangrutschen und Damm-Instabilitäten zwischen Wien Westbahnhof und St. Pölten. Aktuell entfernen wir daher Bewuchs und Rutschmasse, wie Jürgen Stern, Leiter Geotechnik und Naturgefahrenmanagement, berichtet.

  • Transkript des Videos zum Nachlesen

    Update "alte" Weststrecke
    Filmaufnahmen, Sprecher, Textinsert & Musik im Hintergrund

    Textinsert: Update "alte" Weststrecke

    Jürgen Stern (ÖBB-Infrastruktur AG - Leiter Geotechnik): Die Neubaustrecke ist derzeit aktuell wegen der Jahrhundertflut gesperrt und deswegen ist die einzige Verbindung zwischen Wien und St. Pölten die alte Strecke durch den Wienerwald. Die Herausforderungen, insbesonders auf der alten Weststrecke zwischen Wien Westbahnhof und St. Pölten sind die, dass wir da mit mehreren Hangrutschungen zu tun haben bzw. Damm-Instabilitäten und da ist es so, dass wir jetzt dabei sind den gesamten Bewuchs zu entfernen, die Rutschmassen zu entfernen und die Hauptherausforderungen ist die, dass das eigentlich im Moment nur vom Gleis ausgeht.

    Textinsert: Im Fokus Aufräumen & Sichern

    Jürgen Stern (ÖBB-Infrastruktur AG - Leiter Geotechnik): Als wir haben mehrere Abschnitte, wo wir betroffen sind und aus heutiger  Sicht gehen wir davon aus, dass die alte Weststrecke wieder zweigleisig zwischen Wien und St. Pölten mit 10. Oktober befahrbar sein kann.

    Textinsert: Ab 10.10.: wieder 2-gleisiger Betrieb

Update Weststrecke nach Sturm Anett

Die jüngsten Unwetter haben das Herzstück des österreichischen Eisenbahnverkehrs, unsere Weststrecke – neuer und alter Abschnitt – schwer in Mitleidenschaft gezogen. Kollege Raimund Vavra arbeitet vor Ort am Atzenbrugger Tunnel und berichtet von der herausfordernden Situation. Die Schäden sind enorm, unser #TeamOEBB arbeitet rund um die Uhr, um die Strecke so schnell wie möglich wieder befahrbar zu machen.

  • Transkript des Videos zum Nachlesen

    Sturmtief Anett hat uns stark getroffen – Wir arbeiten mit Hochdruck
    Filmaufnahmen, Sprecher, Textinsert und Musik im Hintergrund

    Raimund Vavra (ÖBB-Infrastruktur AG - Arbeitskoordinator): Am Samstagnachmittag hab ich dann die ersten Störungen bekommen, die mit dieser Anlage zu tun haben. Wir haben dann noch versucht, dass wir rauskommen und irgendetwas machen, aber da war schon alles zu spät. Unsere Maßnahmen waren natürlich die komplette Koordination, dass wir die Anlagen behelfsmäßig wieder zum Laufen bringen und dass endlich die Pumpanlage rennt, dass wir das Wasser aus dem Tunnel rauskriegen, dass wir dann mit den Reinigungsarbeiten beginnen können über die Feuerwehr.

    Textinsert: Aufräumarbeiten gehen weiter

    Raimund Vavra (ÖBB-Infrastruktur AG - Arbeitskoordinator): Der Tunnel selber ist, was wir jetzt sehen, im tiefsten Bereich über zweieinhalb Meter tief mit Wasser geflutet gewesen.

    Textinsert: Perfektes Teamwork mit den Einsatzkräften

    Raimund Vavra (ÖBB-Infrastruktur AG - Arbeitskoordinator): Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr hat super funktioniert. Es waren alle hilfsbereit. Da sieht man wirklich, wie die Menschheit bei so einem Ereignis zusammenarbeit.

Wir arbeiten Tag und Nacht an der Wiederherstellung

Unterspülte Gleise, geflutete Tunnel und Bahnhöfe – die extremen Unwetter der letzten Tage haben deutliche Spuren hinterlassen. Das Ausmaß der Schäden wird immer sichtbarer. Tag und Nacht arbeiten zahlreiche Einsatzkräfte und Kolleg:innen unermüdlich daran, die Infrastruktur wiederherzustellen.

  • Transkript des Videos zum Nachlesen

    Wir arbeiten Tag und Nacht an der Wiederherstellung
    Filmaufnahme, Textinsert & Musik im Hintergrund

    Im Verlaufe des Videos werden mehrere Videos gezeigt, die das Ausmaß der Überschwemmungen für die ÖBB zeigen während Text eingeblendet wird.
    „Nach dem Regen wird das Ausmaß des Hochwassers sichtbar. Unsere Infrastruktur hat es schwer erwischt. Gleise sind unterspült, Tunnel geflutet und Bahnhöfe überschwemmt. Wir sind Tag und Nacht am Arbeiten, um unsere Strecken wieder fit zu bekommen. Damit ihr bald wieder schnell und sicher an euer Ziel kommt.“

Was passiert, wenn das Wasser weg ist?

Heftige Regenfälle und Stürme haben die viergleisige Weststrecke schwer getroffen, besonders die „neue Weststrecke” zwischen Wien und St. Pölten. Tunnelabschnitte stehen teilweise einen Meter unter Wasser. Eine Schadensbegutachtung ist erst möglich, wenn das Wasser abgepumpt und die Anlagen vom Schlamm befreit sind.

  • Transkript des Videos zum Nachlesen

    Was passiert, wenn das Wasser weg ist?
    Filmaufnahmen, Sprecherin, Textinserts & Musik im Hintergrund

    Aufnahmen zeigen einen Überschwemmten Bahntunnel, während die Frage „Was passiert, wenn das Wasser weg ist?“ eingeblendet wird.
    Judith Engel, die Vorständin der ÖBB Infrastruktur AG wird gezeigt, wie sie am Hauptbahnhof interviewt wird und sagt: „Wenn das Wasser mal weg ist, können wir unsere Strecken, unsere Weichen und vor allem unsere elektrischen Anlagen einmal begutachten, anschauen. Dann kommt die Schlammentfernung, das Reinigen der Anlagen und dann kommt vor allem bei den elektrischen Anlagen, elektronischen Anlagen, Zugsicherungsanlagen, Kundeninformationsanlagen und ganz vielen sicherheitsrelevanten Anlagen das große Testen, Austauschen und Reparieren.“
    Im Hintergrund werden verschiedene Aufnahmen gezeigt von den Folgen des Hochwassers sowie technische Mitarbeiter.
    „Wir müssen damit rechnen, dass sehr viele unserer elektrischen Anlagen kaputt sind, einfach weil sie geflutet worden sind, dass wir sehr viele Kurzschlüsse im System haben und dass wir auch Kabelbrände, zufolge der Kurzschlüsse, vorfinden werden und dann muss eine Anlage nach der anderen getestet, ausgetauscht und dann hoffentlich bald wieder in Betrieb genommen werden.“

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