Aktuelles zum Hochwasser

Aktuelles zum Hochwasser

Hier finden Sie Updates zur aktuellen Lage

Das ÖBB Streckennetz wurde vom Hochwasser im Osten Österreichs schwer getroffen. Mit der Weststrecke wurde die Hauptschlagader des heimischen Bahnnetzes in noch nie dagewesenem Ausmaß verletzt. Nach umfassender Schadensbegutachtung steht nun der schrittweise Weg zurück zum gewohnten Angebot fest.

Schrittweiser Neustart der Weststrecke bis 15.12.2024

Die viergleisige Weststrecke wurde massiv von heftigen Regenfällen und Sturm getroffen, besonders die „neue Weststrecke” im Verlauf Wien–St. Pölten, die für den Personen- und Güterverkehr von großer Bedeutung ist. Innerhalb von 5 Tagen sind Regenmengen eines halben Jahres in Niederösterreich niedergegangen (360 bis 400 Liter/Quadratmeter). Eine derartige Niederschlagsmenge gab es zuletzt vor dem Bau der Eisenbahn in Österreich. Das liegt damit in einem Bereich der Wahrscheinlichkeit außerhalb des österreichischen Baustandards, der bei 100-jährigen Niederschlagsmengen liegt.

Die Anstrengungen der vergangenen Tage machen es möglich, dass seit 18. September die „alte“ Weststrecke durch den Wienerwald wieder eingleisig befahrbar ist. Eine Entspannung bringt die Öffnung des zweiten Gleises der alten Weststrecke am 10. Oktober. Ab dann erfolgt die Rückkehr zum gewohnten Angebot erfolgt in mehreren Schritten:

  • 10.10.2024: Übergangsfahrplan „alte“ Weststrecke tritt in Kraft
  • 04.11.2024: Wiederinbetriebnahme „neue“ Weststrecke im Bereich Wienerwald Tunnel und Lainzer Tunnel: Pendelverkehr Wien Westbahnhof – Tullnerfeld (CJX5)
  • 09.11.2024: Wiederinbetriebnahme S80 Wien Hütteldorf – Wien Hauptbahnhof, Wiederaufnahme S40 zwischen Tulln – Tullnerfeld, weiterhin Schienenersatzverkehr mit Bussen Tullnerfeld – Traismauer – St. Pölten Hbf
  • 15.12.2024: Vollinbetriebnahme „neue“ Weststrecke Wien – Tullnerfeld – St. Pölten inklusive Atzenbrugger Tunnel, Inbetriebnahme S50 Wien Westbahnhof – Eichgraben-Altlengbach, Inbetriebnahme S40 Tullnerfeld – Traismauer – St. Pölten

Informationen für Fahrgäste finden Sie hier.

Mehr Kapazitäten für Güterverkehr geschaffen

Die Strecke zwischen Tulln an der Donau über Tullnerfeld nach Herzogenburg ist seit 28 September für den Güterverkehr freigegeben. Damit können zu den Zügen auf der „alten Weststrecke“ in der Nacht zusätzliche Güterzüge auch tagsüber auf der Donau-Achse fahren. Diese Lösung bringt für den Güterverkehr bis zu 75% der üblichen Kapazitäten, statt der bisherigen 25%. Damit ist die Versorgungssicherheit der österreichischen und europäischen Industrie weiterhin gesichert. Die ÖBB bitten um Verständnis, dass durch die aktuelle Lage vermehrt Güterzüge auch in der Nacht auf erwähnten Strecken unterwegs sein werden.

Bahnhof Tullnerfeld im reduzierten Betrieb

Schritt für Schritt erwacht auch der Bahnhof Tullnerfeld wieder zum Leben. Hier konnten dank einer Ersatzstromversorgung die Bahnhofstechnik und Kund:inneninformation wieder in Betrieb genommen werden. Für den geplanten Pendelverkehr nach Wien ab 04. November 2024 können am Bahnhof die Bahnsteige wieder freigegeben werden. Aufgrund der Schäden an den Liften ist der Zugang jedoch bis auf Weiteres nicht barrierefrei möglich. Die Park&Ride-Anlage am Bahnhof Tullnerfeld ist wieder geöffnet.

Tunnelsanierungen im vollen Gang – 4-wöchige Sperre Mitte 2025

Im Lainzer Tunnel und im Knoten Hadersdorf werden bis 04. November 2024 betriebswichtige Anlagen gewartet bzw. ausgetauscht und die Strecke steht dann wieder dem Bahnverkehr zur Verfügung.

Im Atzenbrugger Tunnel konnte nach dem Abpumpen des Wassers und der Reinigung vom groben Schlamm nun das Schadensbild beurteilt werden. Zahlreiche technische Komponenten müssen in diesem High-Tech-Tunnel ausgetauscht werden, damit ab 15. Dezember wieder Züge mit bis zu 230 km/h durchfahren können.

Voraussichtlich Mitte 2025 wird es zu einer rund 4-wöchigen Sperre der neuen Weststrecke zwischen Wien und St. Pölten kommen müssen. Hier werden abschließende Reparaturarbeiten durchgeführt. Züge werden dann wieder über die „alte” Weststrecke umgeleitet.

Geotechniker Jürgen Stern zur Weststrecke

Die „neue" Weststrecke bleibt zwar bis auf Weiteres gesperrt, aber wir haben auch gute Nachrichten: Ab dem 10. Oktober soll die „alte" Weststrecke wieder zweigleisig befahrbar sein. Bis dahin gibt es noch einige Herausforderungen aufgrund von Hangrutschen und Damm-Instabilitäten zwischen Wien Westbahnhof und St. Pölten. Aktuell entfernen wir daher Bewuchs und Rutschmasse, wie Jürgen Stern, Leiter Geotechnik und Naturgefahrenmanagement, berichtet.

  • Transkript des Videos zum Nachlesen

    Update "alte" Weststrecke
    Filmaufnahmen, Sprecher, Textinsert & Musik im Hintergrund

    Textinsert: Update "alte" Weststrecke

    Jürgen Stern (ÖBB-Infrastruktur AG - Leiter Geotechnik): Die Neubaustrecke ist derzeit aktuell wegen der Jahrhundertflut gesperrt und deswegen ist die einzige Verbindung zwischen Wien und St. Pölten die alte Strecke durch den Wienerwald. Die Herausforderungen, insbesonders auf der alten Weststrecke zwischen Wien Westbahnhof und St. Pölten sind die, dass wir da mit mehreren Hangrutschungen zu tun haben bzw. Damm-Instabilitäten und da ist es so, dass wir jetzt dabei sind den gesamten Bewuchs zu entfernen, die Rutschmassen zu entfernen und die Hauptherausforderungen ist die, dass das eigentlich im Moment nur vom Gleis ausgeht.

    Textinsert: Im Fokus Aufräumen & Sichern

    Jürgen Stern (ÖBB-Infrastruktur AG - Leiter Geotechnik): Als wir haben mehrere Abschnitte, wo wir betroffen sind und aus heutiger  Sicht gehen wir davon aus, dass die alte Weststrecke wieder zweigleisig zwischen Wien und St. Pölten mit 10. Oktober befahrbar sein kann.

    Textinsert: Ab 10.10.: wieder 2-gleisiger Betrieb

Update Weststrecke nach Sturm Anett

Die jüngsten Unwetter haben das Herzstück des österreichischen Eisenbahnverkehrs, unsere Weststrecke – neuer und alter Abschnitt – schwer in Mitleidenschaft gezogen. Kollege Raimund Vavra arbeitet vor Ort am Atzenbrugger Tunnel und berichtet von der herausfordernden Situation. Die Schäden sind enorm, unser #TeamOEBB arbeitet rund um die Uhr, um die Strecke so schnell wie möglich wieder befahrbar zu machen.

  • Transkript des Videos zum Nachlesen

    Sturmtief Anett hat uns stark getroffen – Wir arbeiten mit Hochdruck
    Filmaufnahmen, Sprecher, Textinsert und Musik im Hintergrund

    Raimund Vavra (ÖBB-Infrastruktur AG - Arbeitskoordinator): Am Samstagnachmittag hab ich dann die ersten Störungen bekommen, die mit dieser Anlage zu tun haben. Wir haben dann noch versucht, dass wir rauskommen und irgendetwas machen, aber da war schon alles zu spät. Unsere Maßnahmen waren natürlich die komplette Koordination, dass wir die Anlagen behelfsmäßig wieder zum Laufen bringen und dass endlich die Pumpanlage rennt, dass wir das Wasser aus dem Tunnel rauskriegen, dass wir dann mit den Reinigungsarbeiten beginnen können über die Feuerwehr.

    Textinsert: Aufräumarbeiten gehen weiter

    Raimund Vavra (ÖBB-Infrastruktur AG - Arbeitskoordinator): Der Tunnel selber ist, was wir jetzt sehen, im tiefsten Bereich über zweieinhalb Meter tief mit Wasser geflutet gewesen.

    Textinsert: Perfektes Teamwork mit den Einsatzkräften

    Raimund Vavra (ÖBB-Infrastruktur AG - Arbeitskoordinator): Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr hat super funktioniert. Es waren alle hilfsbereit. Da sieht man wirklich, wie die Menschheit bei so einem Ereignis zusammenarbeit.

Wir arbeiten Tag und Nacht an der Wiederherstellung

Unterspülte Gleise, geflutete Tunnel und Bahnhöfe – die extremen Unwetter der letzten Tage haben deutliche Spuren hinterlassen. Das Ausmaß der Schäden wird immer sichtbarer. Tag und Nacht arbeiten zahlreiche Einsatzkräfte und Kolleg:innen unermüdlich daran, die Infrastruktur wiederherzustellen.

  • Transkript des Videos zum Nachlesen

    Wir arbeiten Tag und Nacht an der Wiederherstellung
    Filmaufnahme, Textinsert & Musik im Hintergrund

    Im Verlaufe des Videos werden mehrere Videos gezeigt, die das Ausmaß der Überschwemmungen für die ÖBB zeigen während Text eingeblendet wird.
    „Nach dem Regen wird das Ausmaß des Hochwassers sichtbar. Unsere Infrastruktur hat es schwer erwischt. Gleise sind unterspült, Tunnel geflutet und Bahnhöfe überschwemmt. Wir sind Tag und Nacht am Arbeiten, um unsere Strecken wieder fit zu bekommen. Damit ihr bald wieder schnell und sicher an euer Ziel kommt.“

Was passiert, wenn das Wasser weg ist?

Heftige Regenfälle und Stürme haben die viergleisige Weststrecke schwer getroffen, besonders die „neue Weststrecke” zwischen Wien und St. Pölten. Tunnelabschnitte stehen teilweise einen Meter unter Wasser. Eine Schadensbegutachtung ist erst möglich, wenn das Wasser abgepumpt und die Anlagen vom Schlamm befreit sind.

  • Transkript des Videos zum Nachlesen

    Was passiert, wenn das Wasser weg ist?
    Filmaufnahmen, Sprecherin, Textinserts & Musik im Hintergrund

    Aufnahmen zeigen einen Überschwemmten Bahntunnel, während die Frage „Was passiert, wenn das Wasser weg ist?“ eingeblendet wird.
    Judith Engel, die Vorständin der ÖBB Infrastruktur AG wird gezeigt, wie sie am Hauptbahnhof interviewt wird und sagt: „Wenn das Wasser mal weg ist, können wir unsere Strecken, unsere Weichen und vor allem unsere elektrischen Anlagen einmal begutachten, anschauen. Dann kommt die Schlammentfernung, das Reinigen der Anlagen und dann kommt vor allem bei den elektrischen Anlagen, elektronischen Anlagen, Zugsicherungsanlagen, Kundeninformationsanlagen und ganz vielen sicherheitsrelevanten Anlagen das große Testen, Austauschen und Reparieren.“
    Im Hintergrund werden verschiedene Aufnahmen gezeigt von den Folgen des Hochwassers sowie technische Mitarbeiter.
    „Wir müssen damit rechnen, dass sehr viele unserer elektrischen Anlagen kaputt sind, einfach weil sie geflutet worden sind, dass wir sehr viele Kurzschlüsse im System haben und dass wir auch Kabelbrände, zufolge der Kurzschlüsse, vorfinden werden und dann muss eine Anlage nach der anderen getestet, ausgetauscht und dann hoffentlich bald wieder in Betrieb genommen werden.“

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