Koralmbahn
Die Koralmbahn ist Teil der Südstrecke, einem Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors. Die ÖBB-Infrastruktur errichtet hier 130 Kilometer neue Strecke, davon 50 Kilometer Tunnel, über 100 Brücken sowie 23 moderne Bahnhöfe und Haltestellen. Damit wird die Erreichbarkeit des Südens Österreichs verbessert und die Landeshauptstädte Graz und Klagenfurt auf kurzem Weg verbunden.
Ab 2025 Vollbetrieb
Die rund 130 Kilometer lange zweigleisige, elektrifizierte Flachbahn wird mit bis zu 250 km/h befahrbar sein. Die Detailplanung für die Neubaustrecke begann 1995, ab 1999 liefen die ersten Bauarbeiten im Bereich der mitzunutzenden Bestandsstrecken. 2004 war Baustart für die ersten Erkundungsstollen, 2006 folgten die ersten Neubauabschnitte. Mit dem Bau des eigentlichen Koralmtunnels wurde 2008 begonnen, 2020 war finaler Tunneldurchschlag. Die Gesamtinbetriebnahme der Koralmbahn ist für 2025 geplant.
Sechstlängster Eisenbahntunnel der Welt
Der rund 33 Kilometer lange Koralmtunnel zwischen der Steiermark und Kärnten hat eine Maximalsteigung von nur 5,4 ‰. Er ist der sechslängste Eisenbahntunnel der Welt. In einer maximalen Tiefe von 1,2 Kilometer durchstoßen zwei parallellaufende Tunnelröhren, die den neuesten technischen Anforderungen entsprechen, das Gebirgsmassiv der Koralpe.
Graz–Klagenfurt in 45 Minuten
Die schnellste Verbindung verkürzt sich nach Inbetriebnahme von drei Stunden auf nur 45 Minuten. Von Graz nach Venedig beträgt die Zeitersparnis bis zu vier Stunden. Für die Fahrgäste wurden entlang der Linie elf Bahnhöfe umfassend modernisiert und zwölf komplett neu errichtet. Die Koralmbahn fügt sich auch in das lokale Bahnnetz ein. Sie verbindet im Bahnhof Weststeiermark die nun zum Streckennetz der ÖBB-Infrastruktur gehörenden Strecken der Graz-Köflacher-Bahn. Im neuen Bahnhof Lavanttal wird die Regionalstrecke Zeltweg–Wolfsberg verknüpft. Auch der Güterverkehr profitiert von der besseren Verbindung Richtung Wien oder Terminal Villach Süd und den Häfen an der nördlichen Adria.